Sakyadhita International

ist die internationale buddhistische Frauenvereinigung. Sie wurde 1987 während der historisch ersten Nonnen-Konferenz in Bodhgaya (Nord-Indien) von den Initiatorinnen und Teilnehmerinnen dieser denkwürdigen Versammlung gegründet.

Gründungsmitglieder waren u.a. aus Deutschland die Ehrw. Ayya Khema †, Sylvia Wetzel und die Ehrw. Jampa Tsedroen (Carola Roloff) sowie die Ehrw. Karma Lekshe Tsomo (USA), die Ehrw. Bhikkhuni Kusuma (vormals Dr. Kusuma Devendra, Sri Lanka) und die Ehrw. Bhikkhuni Dhammananda (vormals Dr. Chatsumarn Kabilsingh, Thailand).

Die Konferenz stand unter der Schirmherrschaft des 14. Dalai Lama, der seither die Mitglieder von Sakyadhita immer wieder ermuntert, aktiv zu bleiben und die Anliegen buddhistischer Frauen öffentlich zu machen und zur Diskussion zu stellen.

Nach der ersten Konferenz, entschied man sich bewusst, Nonnen und Laienfrauen unter einem Dachverband zu vereinen und die Vorträge zu veröffentlichen. Der Ehrw. Karma Lekshe Tsomo kommt das große Verdienst zu, die Beiträge der nun alle zwei Jahre stattfindenden Konferenzen jeweils in Buchform herauszugeben.

Sakyadhita-Konferenzen haben in vielen Ländern Asiens nachhaltig gewirkt und dort die Situation z. B. von 10-Regel-Nonnen in Theravada-Ländern und von Noviz-Nonnen in der tibetischen Tradition zum ersten Mal öffentlich gemacht. Dabei wurde an die Gesellschaft und den Mönchsorden immer wieder die dringliche Frage gestellt, warum die Frauen dieser Länder so wenig Ausbildungsmöglichkeiten haben und Mönche nicht behilflich sind, den Nonnenorden neu zu etablieren.

Das Nachfragen hat gewirkt, denn es hat sich tatsächlich im Laufe der letzten Jahre etwas getan! Innerhalb der tibetischen Tradition gibt es zwar immer noch nicht den Zugang zur vollen Ordination der Nonnen, aber es entstanden mehrere Nonnenklöster. Hier können Nonnen vergleichbar mit den Universitäts-Klöstern der Mönche und unterstützt vom Dalai Lama die buddhistische Philosophie studieren und schließlich ihren Geshema-Abschluss machen. Weitere Nonnenklöster richten Schulen mit anspruchsvollen Ausbildungsgängen ein und entsenden geeignete Nonnen für die höheren Studien an Ausbildungsstätten mit dem Ziel, dass sie als Lehrerinnen an ihre Heimatklöster zurückkommen, um die Mönchslehrer zu ersetzen.

Bezüglich des Anspruchs auf die volle Ordination konnten singhalesischen Frauen einen ersten großen Erfolg erringen: nach einem Sakyadhita Kongress Ende 1996 wurden zehn Frauen in Sarnath (Nord-Indien) voll ordiniert. Danach folgten weitere volle Ordinationen in Bodhgaya (Indien) und in Sri Lanka. Damit ist der Nonnenorden in Sri Lanka nach tausendjähriger Unterbrechung neu etabliert und von der dortigen Gesellschaft auch angenommen worden. Siehe hierzu: http://www.sakyadhita-srilanka.org/

Weitere Informationen zur Arbeit und zu den Konferenzen von Sakyadhita International finden Sie auf der offiziellen Website und im offiziellen Blog.

Wenn Sie Mitglied werden wollen oder Informationen zur Arbeit von Sakyadhita in Europa wünschen, kontaktieren Sie bitte die Vertreterinnen von Sakyadhita in Ihrem Land.

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