Brambosch-Schaelen-Stiftung

Eine neue Stiftung für buddhistische Nonnen

Ursula Brambosch-Schaelen arbeitete am Albert-Einstein-Gymnasium der nordrhein-westfälischen Stadt Kaarst. Seit den 1980er-Jahren war sie Einzelmitglied der Deutschen Buddhistischen Union. Vermutlich erfuhr sie dort von der schwierigen Lage buddhistischer Frauen und insbesondere buddhistischer Nonnen. Die Studiendirektorin interessierte sich sehr für die Situation von Frauen: Sie unterstützte nicht nur die Herausgabe eines Standardwerks feministischer Theologie, ein „Kompendium Feministischer Bibelauslegung“, sondern engagierte sich in den 1990er-Jahren auch für ein Frauenhaus in Koblenz für Opfer häuslicher Gewalt. Als Ursula Brambosch-Schaelen 2015 starb, hinterließ sie der Deutschen Buddhistischen Union 500 000 Euro zugunsten buddhistischer Nonnenprojekte. Damit konnte nach einer gut zweijährigen Vorbereitungsphase die „Brambosch-Schaelen-Stiftung der DBU“ am 1. April 2019 ihre Arbeit offiziell aufnehmen.

Zweck der Stiftung

Zweck der Stiftung ist es, buddhistische Nonnenprojekte zu fördern und buddhistische Frauen auf dem Weg zur Ordination zu unterstützen. Die Stiftung wird öffentliche Aufklärungsarbeit über die Lebensbedingungen buddhistischer Nonnen in unterschiedlichen Traditionen leisten und die Integration buddhistischer Nonnen in der europäischen Gesellschaft fördern. Konkret kann sie buddhistische Nonnen und Ordens-Anwärterinnen in folgenden Bereichen unterstützen:

  • Auf- und Ausbau von Nonnenklöstern in Deutschland
  • Ausbildungs-, Fortbildungs- und Weiterbildungsprogramme für Nonnen und Ordensanwärterinnen
  • Initiierung und Unterstützung von wissenschaftlicher Grundlagenforschung zur Ordination buddhistischer Nonnen und die Stellung der Frau im Buddhismus
  • Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen mit ähnlicher Zielrichtung auf nationaler und internationaler Ebene
  • Förderung von buddhistischen Nonnenklöstern (im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe) sowie Rechtsberatung in Fragen rund um den Ordensstatus, etwa wenn es um die Altersvorsorge und andere Sozialversicherungen geht
  • Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland und darüber hinaus, um die Lage buddhistischer Nonnen langfristig zu verbessern
  • Förderung einer Anlaufstelle für buddhistische Nonnen und Frauen, die Nonnen werden möchten
  • Förderung von Veranstaltungen (Kongressen) und Publikationen zum Thema Nonnen und Frauen im Buddhismus

Im Zentrum der Arbeit stehen sollen moderne Perspektiven für westliche buddhistische Nonnen eröffnet werden, die im 21. Jahrhundert selbstbestimmt nach dem Vinaya leben möchten.

Organisation und nächste Schritte

Die Verantwortung der Brambosch-Schaelen-Stiftung der DBU nach außen hat der Vorstand: Dr. Carola Roloff (Bhiksuni Jampa Tsedroen), Gabriela Frey (Sakyadhita France), Rev. Vajramala, Ehrenrätin der DBU.

Das beratende und den Vorstand kontrollierende Kuratorium besteht aus drei voll ordinierten Nonnen: Ven. Miaoshiang (chinesischer Buddhismus), Ven. Doko Waskönig (Zen-Buddhismus) und Ven. Thubten Choedroen (tibetischer Buddhismus).

Um die Ziele der Stiftung bestmöglich umzusetzen, haben der Vorstand und das Kuratorium in ihrer ersten gemeinsamen Sitzung im Dezember 2018 beschlossen, Nonnen und sachkundige Laien vom 18. bis 20. Oktober 2019 zu einem gemeinsamen „Brainstorming-Workshop“ einzuladen.

Für Informationen oder Interesse an weiteren Workshops teilzunehmen wenden Sie sich bitte an: gabriela.frey@bs-stiftung.de

Anträge an die Stiftung können jedes Jahr bis zum 30. Juni eingereicht werden. Einzelheiten finden Sie auf der Website der Stiftung http://www.brambosch-schaelen-stiftung.de. Es werden 20 Jahre lang jährlich rund 25.000 Euro vergeben.

Im Sinne der Stifterin soll bei Anträgen berücksichtigt werden, dass es nicht in erster Linie um Traditionserhalt geht, sondern vor allem um eine Reformbewegung, um die Zukunft des Buddhismus in Deutschland und Entwürfe für ein Leben als westliche buddhistische Nonne im 21. Jahrhundert.

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